Samstag, 7. Dezember 2013

28) The south-eastern part of New Zealand's South Island

Akaroa liegt einen Katzensprung südlich von Christchurch und war der klägliche Versuch Frankreichs ein Stück Neuseelands abzubekommen. Übrig geblieben ist das kleine pittoreske, charmante Fischerdörfchen mit französischen Strassennamen und Backwaren. Neben Baguettes, Käse und Wein ist die Bucht um Akaroa bekannt für Hektor-Delfine, die weltweit kleinste Art der Meeressäuger. 

Nach einer Nacht auf dem spekatulären Privatgrundstück eines hilfsbereiten Farmers ("Sorry, I think we're a bit lost.." "No worries you're welcome to camp at one of my lakes.") stand daher endlich unser lang ersehntes "Swimming with the dolphins" auf dem Programm. Ganz so einfach war's dann doch nicht: Zunächst war nur noch ein Platz auf dem Boot frei, wir waren aber für 2 Stunden auf der Warteliste. Da tatsächlich ein angemeldetes Päärchen fehlte, waren wir spontan doch noch gesetzt und machten sogar schon die Sicherheitseinweisung mit. Bis in letzter Sekunde das Päärchen doch noch auftauchte... Enttäuschung pur, aber wenigstens war die Einweisung witzig.  

Wundervoller Sonnenaufgang in der Bucht. Aber dafür waren wir ja gar nicht hier...
... sondern um in Neoprenanzügen Fotos zu machen!
Immernoch hungrig auf Delfine entschlossen wir uns die Tour am nächsten Tag zu machen und nochmal in Akaroa zu übernachten. Die Einweisung gab's also am nächsten Morgen nochmal und war trotz eines anderen Tourguides 100% identisch. Man lernt hier anscheinend ein Skript auswendig..

Nachdem wir uns in unsere 5 mm dicken Neoprenanzüge, inklusive Schuhe und Handschuhe gezwängt hatten, ging's endlich auf's Boot. Da der offizielle Delfinspotter mit einer der Gäste flirten musste und daher keine Zeit zum Spotten hatte, übernahm das Katha und machte ihren Job so verdammt gut, dass sie direkt danach als Tourguide anfangen hätte können. Leider konnten wir mit keinem der Delfine schwimmen, weil diese entweder grade mit Frühstück beschäftigt waren und daher kein Interesse am Boot hatten oder Nachwuchs dabei hatten und daher tabu waren. Schwer enttäuscht ging's also zurück Richtung Hafen, als Katha ihren Job plötzlich nochmal richtig gut machte: Fünf neugierige Hektors ausgemacht und gleich ab ins Wasser!

Eine der (spanischen) Mitschwimmerinnen hatte sich sogar so darüber gefreut, dass sie innerhalb von Sekunden gegen alle Regeln, um die Delfine nicht zu verscheuchen, verstoß: Wild strampelnd und wie ein sterbendes Schwein quiekend versuchte die Hohlbirne einen der Delfine anzufassen. Vielleicht war es aber auch einfach ein Anfall wegen des trotz dicken Neopren unfassbar kaltem Wassers...

Maximal 1.4m wird diese Miniversion von Flipper!
Die Defline spielten ca. 5 Minuten sehr nahe bei uns, dann war das Spekakel leider schon wieder vorbei. Dennoch ein tolles Erlebnis und wirklich zu empfehlen! Zur Krönung gab's noch einen Teil der Kohle zurück, weil die Defline zu kurz um uns rumgeplanscht sind und das daher kein richtiger "dolphin swim" war. Alles richtig gemacht, gute Arbeit Jungs!

Hektor verstand zum Glück kein spanisch
Noch am gleichen Tag ging's beflügelt wieder weg vom Meer in die Alpen und zum höchsten Berg Neuseelands: Mount Cook. Auf dem Weg dorthin kommt man an mehreren wundervoll blauen Seen vorbei, worin sich im Hintergrund die schneebedeckten 3000er spiegeln. Die Postkartenmotive die man aus Neuseeland kennt gibt's hier also wirklich! Nach mehreren kleinen Wanderungen zu Gletscherseen und Aussichtspunkten hatten wir uns unser Schnitzel am Abend mehr als verdient. Notwendig waren die Kalorien definitiv auch um die ca. 4 Grad kalte Nacht in unserem Camper am Fuße des Mount Cook durchzustehen.

Der Tasman Gletschersee
Wo versteckst du dich Frodo?
Die Fahrt zum Mount Cook führt größtenteils entlang am türkisblauen Lake Pukaki
Da ist das Ding! Mount Cook

Mit einem Zwischenstopp in Oamaru, einer überraschend kreativen Ortschaft mit einer deutschen Bäckerei, in der ein Holländer französisches Brot verkauft, ging's weiter nach Dunedin. Dunedin ist aber nicht irgendeine Stadt in Neuseeland. Nein, es ist die Stadt in der Träume wahr werden. Ganz besonders Kathas Träume, denn hier steht die Cadbury Schokoladenfabrik! Und auf der interaktiven Wanderungen wird man mit Schokolade geradezu gemästet. Sind einem die Standard Kostproben nicht genug, muss man dem Quizmaster bzw. Tourguide bzw. Willy Wonka höchstpersönlich nur eine seiner Fragen richtig beantworten, dann gibt's auch sogleich wieder Schokoriegelnachschub.

Just cruisin'
Katha und die Schokoladenfabrik. Rechts im Bild: Johnny Depp  






Um die durch übermäßige Schokoladenfabrikbesuche ausgelöster Fettleibigkeit vorzubeugen, wurde in Dunedin in weiser Voraussicht die steilste Strasse der Welt gebaut. Alljährlich werden hier zudem die Schokokugelrunterrollweltmeisterschaften ausgetragen. Auch die ansässige Speight's Brauerei macht die Stadt sympathisch, da man sich hier frisches Brauwasser kostenlos abzapfen darf.

Workout nach dem Schokowahnsinn
Nachwirkungen aus Dunedin zeigten sich noch Tage nach dem Besuch

Weiter ging's auf die Otaga Peninsula und damit zurück in die Natur. Die Halbinsel bei Dunedin ist bekannt für ihre vielfältige Tierwelt. Und tatsächlich fanden wir hier Robben, Seelöwen und unsere ersten Pinguine. Bei ihrer abendlichen Wanderung aus dem Meer zu ihren Nestern muss man allerdings wirklich geduldig sein. Für geschätzte 50 Meter Heimweg lassen sich die Tollpatsche schon gerne mal eine Stunde Zeit..

Der ca. 50 cm hohe "yellow-eyed penguin" macht grad ma wieder Pause..
So kurz vor dem Ziel doch nochmal in den Tiefschlaf gefallen. Auch Seelöwen lassen sich lieber mal etwas mehr Zeit

Vorbei an tausenden Schafen, hunderten menschenleeren Stränden, dutzenden Wasserfällen, einem Südkap und sonst nicht sehr viel ging's zur Westküste und damit in Richtung Milford Sound. Aber dazu mehr beim nächsten Mal. Bei aktuell 35° Grad und 100% Luftfeuchtigkeit in Darwin lässt sich schwer über unsere eisigen Tage im Fjordland schreiben...;-)

Einer von vielen


Seltsame Riesenmurmeln am Strand von Moeraki
Ja, die Niagara Fälle haben wir auch noch schnell mitgenommen
 Marius








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