Freitag, 7. Dezember 2012

11) The Neue Job!

Wow, fast ein Monat ist seit unserem letzten Post vergangen! Dafür gibt's allerdings auch einen guten Grund: Wir sind mittlerweile (wieder) beide unter die arbeitende Gesellschaft gegangen. Daher bleibt natürlich nicht mehr so viel Zeit für's bloggen. Hinzu kommt natürlich noch dieser unfassbare Vorweihnachtsstress. :-)

Der Christmas Bus nach Randwick wird natürlich von Santa höchstpersönlich gesteuert
Zurück zum Thema - der Geschichte (oder einer Aneinanderreihung bemerkenswerter Zufälle) wie ich zu meinem jetzigen Job gekommen bin. Die Geschichte wird etwas ausführlicher. daher heute weiter nichts vornehmen, zurücklehnen und am besten ein Bierchen zum Lesen öffnen. Damit zwischendurch keiner einschläft, hab ich zur Auflockerung ein paar kunterbunte Bilder eingebaut, die größtenteils NICHT in den Kontext passen! Also nicht verwirren lassen. :-)

Nach der Fahrt mit dem Christmas Bus zum wunderbaren Maroubra-Beach geht's dort zum Beachhandball
Da wir anfangs in unserer Wohung noch kein Internet hatten, bin ich unter der Woche öfter in die University of Sydney (UTS) gegangen, um das kostenlose Wifi zu benutzen und Bewerbungen rauszuschicken. An einem dieser Tage hatte ich es im Endeffekt dem Druck in meiner Blase zu verdanken, dass ich auf dem Weg zum stillen Örtchen über eine Art Messe gestolpert bin. Es stellte sich heraus, dass genau an diesem Tag in der Uni eine Jobmesse für Ingenieure veranstaltet wurden! Es war 16.45 Uhr, und die Messe ging bis 17 Uhr...

Eines unserer neuen "Haustiere": Ein Opossum klettert vor unserer Wohnung im Baum herum.
Natürlich hieß es für mich sofort "nix wie rein". Nicht aber für das Messepersonal, da dieses der Auffassung war: "Ohne Namensschildchen kommst Du da ned rein". Ok, schleunigst so ein verdammtes Namensschildchen kriegen. WIE? Es geht ganz einfach, man muss nur seinen UTS-Studentensausweis herzeigen, dann wird einem  ein Schildchen ausgestellt... Na super! Mit viel Überredungskunst (oder war es die pure Panik in meinen Augen?) konnte ich dann auch ohne diesen Studentenausweis ein Schildchen bekommen. Da war's 16.50 Uhr...

Tagsüber ist ist es dann das Loorikeet-Päärchen vor unserer Wohnung..
Die Namensschildkontrolle konnte dieses Mal erfolgreich passiert werden. Und wirklich der erste Stand, der mir ins Auge fiel, war ein Ingenieurbüro, dessen Portfolio exakt mit meinen Skills als Wasserbauingenieur zusammenpasste!! Nachdem ich mit einem Studenten und einer Assistentin an dem Stand gequascht hatte, stand 5 Minuten später der Chef höchstpersönlich vor mir. Nicht nur optisch war ich für eine Jobmesse völlig unvorbereitet. Nein, plötzlich hatte sich auch mein kompletter Englisch-Wortschatz verabschiedet und ich brachte einfach kein Wort mehr raus. So schaute ich in meinen ausgeleierten Jeans und ausgedienten Chucks wortlos in die fragenden Augen meines zufünftigen Chefs...

...oder eine "Fruit-Bat" in der Nacht.
Naja, irgendwann ist der Knoten dann halbwegs geplatzt und ich konnte ein wenig von meinen Projekten erzählen. Ich entschuldigte mich für meinen unvorbereiteten Auftritt, wir tauschten Visitenkarten aus und ich schickte noch am selben Abend meinen Lebenslauf und einen Motivationletter. Nach einer Woche ohne Woche ohne Antwort hakte ich nach. Daraufhin kam die Antwort, dass man meine Email erhalten hätte und sich bald melden würde. Nach ca. 4 Wochen ohne weitere Nachricht hatte ich die Hoffnung so gut wie aufgegeben.

Zwischendurch hatten wir auch unserem alten Freund Brixton bei uns in der Wohnung zu Besuch.
Abends, am Dienstag den 13. November bekam ich aus heiterem Himmel eine SMS von Tara (einer Bekannten aus Sydney), in der sie mir wünschte, dass ich bald einen Job finde. Und schwupps die wupps: Donnerstag früh ruft mich das Ingenieurbüro an! Und lässt fragen, ob ich noch am gleichen Tag für ein Job-Interview reinkommen könnte!! Wie passt das zusammen - solange nichts gehört und dann plötzlich so kurzfristig? Wir einigten uns schließlich auf Freitag. Es folgte ein Tag intensivster Vorbereitung, abends die fünfzig häufigsten Bewerbungsfragen (von und mit Prof. Dr. Uhlenhorst) und eine Nacht mit eher seichtem Schlaf. Die härteste Entscheidung stand am nächsten Tag bevor: Muss mein prächtig gedeihender Mo(vember) weichen oder nicht? Mein schlaues Bewerbungsratgeberbuch plädierte für glatt rasiertes Gesicht...

Auch das Maskottchen des Luna-Parks trägt im November einen Mo!
Und dann hatte ich mein bisweilen erstes richtiges Vorstellungsgespräch - und das auch noch auf Englisch UND mit einer ordentlichen Rotzbremse im Gesicht (der Mo durfte bleiben)...
Meine anfängliche Nervosität war aber bald vorbei, da alle sehr nett waren. Das ganze glich weniger einem klassischem Vorstellungsgespräch, sondern mehr einer lockeren Unterhaltung. Am Ende bekam ich ein Angebot für meine zunächst temporäre Anstellung und wurde bereits dem Rest des Büros vorgestellt. Und dann ging's am folgenden Montag auch schon gleich los! So schnell kann's gehen!!!

Mission complete!!! (Man beachte die gleiche Farbkombination wie Del Piero unten)
Mittlerweile bin ich schon wieder seit drei Wochen bei meiner neuen Firma. Ich hatte großes Glück, da das Büro australienweit eines der größten ist, was Hochwassermodellierung (meine Spezialisierung) betrifft. Die Arbeit macht Spass, die Kollegen sind allesamt sehr nett, ziemlich in meinen Alter und kunterbunt aus aller Herrenländer. Von Kathas Büro sind's keine 15 Minuten Fussweg. Wir können also zusammen in die Arbeit fahren und uns zum Mittagessen treffen wenn's passt.
Achja: Zwischendurch waren wir in der Allianz Arena bei einem Spiel des Sydney FC - mit ALESSANDRO DEL PIERO!!
Soooo viel Text. Aber das muss jez wieder für nen Monat reichen! ;-) Nächstes Mal gibt's dann Geschichten zu meiner zweiten Karriere als Bierbrauer. Oder weiteren neuen Haustieren? Hmm, oder vielleicht war dann ja auch schon Weihnachten und Silvester? We will see...

Bis zum nächsten Mal. Hold your ears stiff! ;-)

Marius