Dienstag, 29. Oktober 2013

24) The first steps in New Zealand

Und so ging das erste Kapitel unseres großen Abenteuers zu Ende. Mir nix dir nix ging's aus dem Raffles direkt in den Flieger und ab nach Neudeutschland - äh Neuschneeland...Na ok, Schluss mit den billigen Wortspielen: Im zweiten Kapitel von Kakma's großer Reise warteten nun knapp 7 Wochen Neuseeland! Wobei die Wortspiele natürlich nicht von irgendwo kommen: Es wimmelt hier nur so von Landsleuten! Lästern in der Muttersprache ist hier nicht, man muss aufpassen was man sagt. Die meisten verstehen obendrein auch noch bayrisch!! ;-) Und zweitens ist es hier nochmal so richtig kalt geworden und wir haben auf unserem Trip nicht nur einmal Schnee gesehen... aber dazu später mehr.
In Neudeutschland wirkt die Schwerkraft leicht schräg
Nach nur drei Stunden Flug waren wir in Auckland und nach drei Wochen auf den Fijis somit in einer komplett anderen Welt angekommen. Plötzlich war alles wieder so.. wie soll man sagen - organisiert, exakt, westlich? Wir hatten schlimme Geschichten über die pingeligen Zoll- bzw. Quarantänebeamten in Australien gehört. Schmutzige Schuhe z.B. können hier dem Tragenden schon mal zum Verhängnis werden, weil man keinerlei Fremdstoffe auf die Insel lassen möchte. Dreckiges Schuhwerk wird dann entweder kostspielig gesäubert oder noch kostspieliger entsorgt..auf jeden Fall  macht man über 100 Dollar locker. Ähnlich sollte es angeblich bei der Einreise nach Neuseeland zugehen. Für die Einreise nach Australien waren wir damals gerüstet - tagelang wurde hier geputzt. Aber auf den Fijis waren wir so schnell so relaxed und auf "Fiji-Time", dass wir uns für die Einreise nach Neuseeland keinerlei Gedanken gemacht hatten. So waren unsere Rucksäcke voll Sand, wir hatten Muscheln dabei und unsere Sportschuhe waren alles andere als sauber, ja ganze Brocken roter Erde klebten an den Sohlen.. Dem ist der Quarantänebeamte natürlich auf die Schliche gekommen. Wortlos wurden unsere Schuhe mitgenommen. Wir sollten 10 Minuten vor einer Tür warten. Was passiert jetzt? Konfiszierung? Spontanverbrennung? Vor allem: Was kostet uns der Spass? Nix, aber dafür waren unsere Schuhe sauberer als je zuvor! Was für ein Service!! Achja, Sand und Muscheln interessierte die Beamten nicht die Bohne. Lässt sich ja auch schlecht putzen... Neuseeland, wir lieben dich jetzt schon. ;-)

Hello Auckland!
Die ersten fünf Tage verbrachten wir mit verdammt sauberen Schuhen in einer wunderbaren (und verdammt sauberen) Privat-Unterkunft in Auckland's hippesten Viertel: Ponsonby. Nachdem wir den Temperaturschock von 30 auf 15 Grad überstanden hatten überkam uns der Einkaufsflash: Nach drei Wochen ohne richtigen Supermarkt standen uns erstmal 10 Minuten die Münder offen bevor wir uns über die ganzen wohlsortierten Regale im "New World" hermachten. Wir hatten soviel eingekauft, dass wir die Tüten kaum heimtragen konnten...


Privatspielzeug eines 30-jährigen Russen mit etwas zu viel Geld...
Tauchen mal anders
Neben ausgedehnten Aufenthalten in verschiedenen Supermärkten ging's unter anderem auf die vorgelagerte Vulkaninsel Rangitoto. Über 40 Vulkane zählt man in Auckland's Umgebung und damit natürlich reichlich wunderbare Aussichtspunkte auf die Stadt. Insgesamt wirkt die Stadt sehr modern, macht aber zugleich z.B. im Vergleich zu Sydney einen eher verschlafenen Eindruck.

Sunshine at night
Also nix wie raus und ab auf die Piste! Als Camper hatten wir uns für die Budget-Variante entschieden: Ein einfacher Toyota Estima, der im Innenraum leicht modifziert wurde, sodass man ein bequemes Doppelbett, sowie einen Gaskocher und ein Waschbecken hat. Das war's dann aber auch. Kein Platz für ein Hausmädchen, kein Flat-TV und keine Sauna wie in den riesen Kisten die hier hauptsächlich unterwegs sind. Aber damit kann bei unter Null Grad Aussentemperatur ja jeder campen. Bei uns ging's ums nackte Überleben ;-)

Endlich im Hobbitland angekommen
Wer teilt unseren vorpubertären Humor und kann sich über dieses Meisterwerk totlachen?
Genug gejammert. Zu Beginn der großen Fahrt waren die Temperaturen auch noch mehr als frühlingshaft. So hatten wir nach knapp zwei Stunden Fahrt beide das erste Mal das Gefühl im echten Neuseeland angekommen zu sein: Sattgrüne Grashügel treffen auf tiefblaues Meer. Und natürlich Schafe, Schafe, Schafe. Ein paar Kühe waren auch dabei. Der erste Stop war die Coromandel Halbinsel östlich von Auckland. Dorthin gab's eine fantastische Küstenstrasse die uns zu einem traumhaften Campingplatz direkt am Meer brachte. Ein saftiges Rumpsteak zum Abendessen und dann mit dem Meeresrauschen einschlafen.. soll ich lieber aufhören bevor der Neid zu groß wird?


Mein Auto, mein Strand...


Zum Sonnenaufgang ging's erstmal eine Runde Strandjoggen. Keine ungefährliche Angelegenheit, weil die ansässigen Möwen gerade zu dieser Tageszeit keine gute Laune zu haben scheinen und waaghalsige Kamikaze-Flugattacken in Richtung Jogger-Kopf starten. Teilweise auch im Kampgeschwader... Zum Glück kam ich da unversehrt raus! Danach war ich so weit aufgewärmt, dass ich mich für 0.5 Sekunden ins ca. 5 cm kalte Meer schmeißen konnte. Danach wurde einem sogar bei der anschließenden arschkalten Dusche wieder warm ums Herz! ;-)

Born to kill: Kampfgeschwader wartet auf nächsten Einsatz
Zur Strafe gab's gegrillte Möwe zum Frühstück
Alle einsteigen bitte! Detfef mit Freundin Charlotte und Nachwuchs. Nicht auf dem Bild: Hans
Nachdem uns das schwule Entenpäärchen Detlef und Hans ihre Freundin Charlotte inklusive ihres zwölfköpfigen Nachwuchses vorgestellt hatten ging's weiter Richtung Süden. Nach mehreren Stops an einsamen Buchten und wilden Aussichtspunkten waren wir am "Hot Water Beach" angekommen. Der Dauerregen bei ca. 10 Grad Aussentemperatur machte die Aussicht auf einen Badegang allerdings nicht gerade verlockend. Mit einem Spaten in der Hand sieht's da in dieser magischen Bucht allerdings anders aus: Man buddelt sich seinen eigenen "Whirlpool", der dann mit über 80° heißen Thermalwasser gefüllt wird. Je nach Bedarf buddelt man näher am Meerwasser oder eben näher am Quellwasser. Da kann man's schon aushalten. Vor allem wenn man weiß, dass draussen die kalte Dusche auf einen wartet...

Cathedral Cove...
...Check
So jetzt ist gut für heut, von dem Getippe wacht sonst Katha wieder auf! Gute Nacht und Grüße, auch von den ca. 50 Rammböcken die hier am Lake Moke bei Queenstown gerade vor unserem Camper lauern...

Marius

Donnerstag, 17. Oktober 2013

23) The Trip around Viti Levu

Endlich wieder festen Boden unter den Füßen, hieß es "Schluss mit Luxus, rein in die öffentlichen Verkehrsmittel und einmal komplett rum bitte". Gleich die erste Etappe von Nadi nach Lautoka (ca. 1 Stunden) war eine harte Prüfung für die öffentliche Busreisetauglichkeit unserer überdimensionalen Rucksäcke: Da wir mit der Fähre erst gegen 6 zurück in Nadi waren, kamen wir genau in die Rush-Hour und somit in die etwas volleren Busse. Das bedeutet, dass die Gepäckfächer voll sind und die Rucksäcke mit auf den Sitz müssen. Eigentlich ja kein Problem, hätte man die Gänge statt 25 cm vielleicht auch nur 5 cm breiter gemacht... mit unserem Zelt seitlich befestigt hatte ich bereits Probleme überhaupt durch die Türe zu kommen. Der voll besetzte Bus bewunderte unseren Kampf bis in die letzten Reihen sichtlich amüsiert. Nach gefühlten 59 "Sorry" hatten wir es dann auch endlich geschafft. Nach einer Stunde ging der Spass wieder von vorne los, dieses Mal in die gegengesetzte Richtung. Zum Glück waren wir zum Aussteigen aber an der Endstation!

Und los geht die wilde Fahrt
Im Cabrio-Bus: Regen steht hier einfach nicht auf dem Programm.
Wie es sich gehört, hatten wir relativ schnell ein Hotel der untersten Preisklasse gefunden. Praktischerweise gleich neben dem "Sugarfestival", quasi dem fijianischen Oktoberfest. Der einzige Unterschied zur bayerischen Variante war hier nur, dass sich alles um die Zubereitung und den Verzehr von Würsteln drehte. Künstvoll wurde Öl in die Pfannen gegeben, das Grillgut gekonnt durch die Luft manövriet und dem verdutzen Kunden auf den Teller geklascht - und das alles tanzenderweise zu den hämmernden Beats aus den kleinen Imbissbuden Foodstalls.. Was das ganze mit Zucker zu tun hat ist mir immernoch ein Rätsel. Jedenfalls hatten wir danach so richtig Appetit auf Pizza. Und Bier! ;-)

Pizza zum Frühstück! Lautoka - Wo Träume wahr werden...
Davon gab's soviel, dass es zum Frühstück gleich wieder damit weiterging (mit ersterem zumindest). Mit 4 Stunden stand eine relativ große Etappe bis in den Norden der Hauptinsel auf dem Program. Dieses Mal gab's aber zum Glück Platz im Kofferraum und die Fahrt war recht entspannend. Unser Ziel war Nananu-I-Rai, eine Insel die für beste Windsurf - und Tauchbedingungen bekannt ist. Die perfekte Kombination für uns beide also. Durch einen glücklichen Zufall wartete an der Werft bereits ein Boot auf uns und setzte uns im Surf-Camp ab: Man hatte uns mit einem anderen Päärchen verwechselt, das einige Nächte in dem Resort vorgebucht hatte. Die armen warteten wenig später verzweifelt auf den vereinbarten Transfer und wir hätten sogar fast noch die letzten beiden (bzw. ihre reservierten) Plätze im Hostel genommen. Wir hatten uns in letzter Sekunde aber doch für's Zelten entschieden, zur Freude des deutsch-kanadischen Päärchens, das irgendwie noch ein anderes Boot aufgetrieben und gegen Abend eingetroffen war.

Als Strafe für die ungerechtfertige Vorteilsnahme wurden wir später in der Arsch-Strasse  geächtet
Schon beim Zeltaufbauen frischte der Wind deutlich auf und ich konnte es kaum noch abwarten endlich auf's Wasser zu gehen. Windsurfen in der Südsee war ein lang gehegter Traum, den ich mir hiermit erfüllen wollte. Uns es war tatsächlich traumhaft! Gefühlte 30 Grad Wassertemperatur, nix mit Neopren - ich hätte sogar nackt fahren können und es wär mir wohl nicht kalt geworden. Aber die drei Narben, die das scharfe Riff beim ein oder anderen Sturz im Flachen an mir hinterlassen hat, könnten halt jetzt statt an den Füßen an etwas schmerzhafteren Stellen sein.... Aua!

Und Gas, Gas, GAAAAAS!
Während ich mir auf dem Wasser die Kante gab und die Blasen an den Händen immer größer wurden, war Katha unter Wasser zu Gange. Und das in einem der Top-Ten Tauchgebiete weltweit! Berichten zufolge gabs farbenprächtige Korallen, Rochen und eine Hai-Familie inklusive Nachswuchs zu sehen. Nach gefühlten 1000 Gramm Nudeln gingen wir beide kaputt und schlafsuchend ins Zelt - zusammen mit dem ohrenbetäubenden Zischen, Quietschen und Röhren des Windrads direkt hinter unserem Zelt. Tja, Ohrenstöpsel rein und ab ins Koma. Nach so einem Tag muss schon mehr kommen als so ein läppisches Windrad. Berichten zufolge hätte Katha allerdings lieber auch ein wenig gesurft - sie war nach der Nacht eher ge-wind-rädert. ;-)

Blubb Bluuub Blubbb Blubbb!
Nach zwei Nächten auf der Insel gings mit dem Bus nach Suva, in die Hauptstadt von Fiji. Mehr 3/4 der gesamten Bevölkerung leben hier! Dieses Mal standen 6 Stunden auf dem Programm. Eigentlich kein Problem hätte der Busfahrer sowas wie Musikgeschmack gehabt. Oder der Bus einfach kein Radio. Oder zumindest mein Mp-3 Player noch Akku... aber nein, ich durfte 6 Stunden die Symphonie der Raggaton-Monotonie in voller Lautstärke genießen: Von Celine Dion bis Justin Bieber, alles im gleichen Offbeat Rhtymus und ich gleichen Tempo geremixt... Ich hätte viel Geld für einen Gastauftritt der Kelly Family oder das Best Of von Dj Bobo gegeben...

Kurz vorm Nervenzusammenbruch hatte das Grauen ein Ende: Wir hatten die Hauptstadt erreicht. Und wenig später auch die Raintree-Lodge, ein nettes Hostel etwas ausserhalb von Suva und mitten im Dschungel. Die Vogelgesänge zur Dämmerung waren mehr als beeindruckend. Nach zwei Tagen shoppen, essen und wandern in und um die Hauptstadt ging's mit dem Bus wieder zurück nach Nadi.

Großstadtfeeling
Welcome to the Jungle!
 Dort angekommen suchten wir verzweifelt nach einem funktionierendem öffentlichen Telefon um ein Hotel für die letzte Nacht zu finden. Denkste Puppe! Zwar waren die Häuschen bzw. Halterungen dafür noch da, aber entweder war der ganze Apparat oder der Hörer geklaut bzw. zerstört. Verzweifelt irrten wir durch die Stadt und zurück in "Farmers", ein Restaurant in dem wir schon an einem unserer ersten Abende auf den Fijis waren. Unser Kellner zeigte sich verständnisvoll für den Telefonzellen-Hass seiner Landsleute und brachte uns sein Handy. Selbstverständlich versagt auch hier der Akku vor dem ersten Anruf. Ein Festnetztelefon oder ein anderes Handy gabs natürlich nicht. Was macht man in so einer Situation: Natürlich Frustessen! Und was gibt's da besseres als ein Schnitzel mit Pommes? Selbstverständlich war das Hühnchen-Schnitzel abgesehen von der Panade komplett roh... 

Achtung: Rohes Hähnchen nähert sich von hinten links gerade an unseren Tisch
Zur Feier des Tages beschlossen wir uns was zu gönnen und uns in das etwas gehobenere Raffles-Hotel einzubuchen. Tatsächlich hatten wir hier auch Glück und es gab noch ein Zimmer. Die Rucksäcke wurden in einem goldenen Wagen auf unser Zimmer gebracht... sanfte Klänge von der Hoteleigenen Band... eine warme Dusche... Happy End! So endeten auch unsere drei Wochen auf den Fijis. Fazit: Die Zeit ist verdammt schnell vergangen, die Locals sowohl unter als auch über Wasser waren paradiesisch und wir können wirklich jedem empfehlen den Fijis auch mal einen Besuch abzustatten. Aber nun heißt es für uns: Bye-Bye Fijis - Hello NEUSEELAND!!!





22) The Mantarays

Die letzten drei Nächte auf den Yasawa Inseln sollten unser Highlight des Insel-Trips werden: Der Plan war mit Manta-Rochen schnorcheln zu gehen, damit wollten wir uns beide einen großen Traum erfüllen. Die Giganten können Spannweiten bis zu 6 Meter erreichen und ernähren sich hauptsächlich von Schnochlern bzw. Plankton, was eben gerade so daher kommt. Dazu "stellen" sie sich in kanalähnliche Meerespassagen mit starker Strömung, machen den Mund weit auf und lassen das Futter einfach in sich reinschwimmen. ;-)

Abendlicher Ausblick aus unserer Bure
So einen "Kanal" gibt's auch auf den Fijis und Mantas werden in der Saison tagtäglich gesichtet. Da wir uns schon gefährlich nahe am Ende der Manta-Saison befanden wollten wir die Nächte auf Barefoot Island und Mantaray Resort eigentlich schon gleich an den Anfang unserer Tour buchen. Da die beiden Resort aber offensichtlich extrem beliebt sind, blieb uns nichts anderes als zu warten und zu hoffen.

Nach dem vierten Versuch stand statt "FIGI" auch tatsächlich "FIJI" in die Nacht geschrieben...
Schon beim Abendessen auf Barefoot Island wurde uns das wichtigste zum Manta-Schnorcheln erklärt: Die Rochen kommen immer zur Flut, in unserem Fall gegen 10 Uhr morgens. Zu der Zeit wird dann mit einem Boot gecheckt, ob die Unterwasserflügler da sind. Falls ja, wird im Tauchzentrum laut getrommelt und "Maaaaaaaaaaaaaantaray" gebrüllt. Bereits um halb 10 standen wir erwartungsvoll vor dem Tauchshop und konnten es nicht abwarten bis die Trommel geschlagen wurde. Hoffen, Bangen, Vorfreude?
Und endlich, endlich kam das Spähboot zurück und das ersehnte " Maaaaaaaaaaaantaray" wurde lautstark verkündet. Mit halbvollen Hosen waren wir in deutscher Manier die ersten beiden um uns anzumelden und auf's Boot zu springen. Aber auf den Fijis läuft alles in Fiji-Time, also extrem entspannt, und so dauerte es noch eine halbe Stunde, bis wir in den Kanal geschippert wurden. Kann das nicht schneller gehen? Vielleicht sind sie ja dann schon satt und tauchen wieder ab?! Stress.. ;-)

Maaaaaaaaaaaantaray!
Keine 5 Minuten mit dem Boot und wir können den ersten Manta an der Wasseroberfläche plantschen sehen!!! Lasset die Spiele beginnen: Am oberen Ende des Kanals werden wir ins Wasser geworfen und lassen uns nun wortwörtlich auf die Mantas zutreiben. Und die Mäuler sind wirklich groß. Ein Mensch würde da schon reinpassen! Man kommt diesen faszinierenden Wesen auch extrem nahe und hat teilweise Probleme nicht auf Tuchfühlung zu kommen. Ganzen vier gutgelaunten Rochen sehen wir beim Spielen und Futtern zu, einfach unbezahlbare Momente. Die Strömung ist so stark, dass es unmöglich ist dagegen anzukommen (die Mantas müssen sich dafür selbstverstäntlich kaum bewegen). Zum Glück warten die Boote am Ende des Kanals, um einen wieder zurück an den Anfang zu bringen, damit das ganze Spektakel wieder von vorne losgeht. Traumhaft! Hier gibt's jetzt auch das Video:



Schlappe 3.5 Meter Spannweite hatte dieser Jungspund
Erst in den nächsten Tagen wurde uns bewusst, was wir für ein Glück hatten: Der Tag war der letzte an dem die Mantarochen in den Kanal gekommen waren. Saisonfinale - und wir waren live dabei!

Suchbild: Wer findet Nemo? (Kein Scherz)
Ein bisschen Kulter tat nach dem ganzen Geschnorchel mal ganz gut.
Ganz entspannt ging's nach dem Abenteuer ins Nachbarresort Mantaray. Wie schon erwähnt machte es in diesen Tagen seinem Namen nicht "alle Ehre", da wir die Saison gerade eben beendet hatten. Schade für die ganzen anderen Gäste die erwartungsvoll auch in diesem Resort auf die Trommel warteten. Trotzdem war's sehr schön hier, vor allem das Essen. ;-) Aber auch die Unterwasserwelt war nochmals hervorragend. Nach den üblichen verdächtigen Nemos und Wasserschlangen gab's noch einen Octopus zu sehen und zum krönenden Abschluss doch noch einen Riffhai! Ein prächtiger 2m White-Tip machte seine Runde weniger als fünf Meter unter mir. Obwohl ich wusste, dass diese Art Hai absolut harmlos ist, konnte ich vor Aufregung unter Wasser tatsächlich mein Herz schlagen hören! Leider musste sich Katha grade am Strand sonnen und kam nicht in den Genuss sich in die Hose zu machen. ;-)

Sharkalarm!!!
Zum letzten Mal ging's dann spät abends in Wasser - Nachtschnorcheln stand auf dem Programm. Zum Glück hatten wir einen Guide (nein, nicht Flipper, diesmal war er tatsächlich menschlich) dabei, die Orientierung ist nachts unter Wasser gleich null. Zu sehen gab's nicht allzu viel, eben nur das was von der Taschenlampe gerade angeleuchtet wird: Eigenartige Korallen, die nur nachts ihre "Fächer" ausfahren, schlafende Korallenfische (ja, die liegen wirklich auf ihren Korallen und knacken!!!) und sowohl den größten Kugelfisch als auch den größten Einsiedlerkrebs der Welt. Mission komplete. ;-)

Fiji bei Nacht. Unter Wasser. Rechts leuchtet Katha. Viele Fischer die man nicht sehen kann.
Nach 11 Tagen auf den Inseln ging's mit Schwimmhäuten zwischen den Fingern auf dem Yasawa Flyer zurück auf's "Festland" und von dort aus einmal um die große Insel - mit den öffentlichen versteht sich. Aber dazu mehr im nächsten Post.

Oh wie war das schön. Bye bye Tropenparadies!
Hier gibt's aktuell wieder Licht am Ende des Tunnels: Wir sind auf der Fähre zur Südinsel und es hat aufgehört zu regnen. Und die Temperaturen befinden sich wieder im zweistelligen Bereich.

Marius

Montag, 14. Oktober 2013

21) The Goldcoast


Ich war erst skeptisch, ob es den Guide für den Weg zur anderen Seite der Insel in die Blaue Lagune wirklich braucht. Was das wohl wieder kostet? Besonders vertrauenserweckend sah der Local zudem auch eigentlich nicht aus: Komplett unrasiert, wohl schon länger nicht mehr geduscht und Mundgeruch. Meine Sprache hat er auch kaum verstanden, nur ein paar Brocken von meinem Englisch... Dementsprechend ging's mir nix dir nix wortlos los. Blind vertrauend bin ich meinem Guide ins Grüne gefolgt. Sein Kumpel war auch mit von der Partie und die beiden hatten eine lebhafte Unterhaltung, womöglich darüber auf welchem abgelegenen Teil des Pfads sie mich ab besten umlegen können...

Mitten im Sand: Unsere traditionelle Bure

Auf dem Weg zur blauen Lague

Nach 10 Minuten stellte sich raus, dass wir in die falsche Richtung gegangen waren, nur um seinen Kumpel im Nachbardorf abzuliefern. Das ging ja schon toll los, man hätte mir ja wenigstens Bescheid geben können? Nachdem ich ihm dann mehrmals eindrücklich "Blue Lagoon!" genannt hatte, sind wir schließlich in einen anderen Weg eingebogen und ca. eine halbe Stunde einen schmalen Junglepfad entlang gewandert. Die Aussicht auf das satte Grün der Bananenstauden und Kokuspalmen und das türkisblaue Meer in der Lagune war wirklch atemberaubend. Spätestens jetzt war die ganze Skepsis verflogen. Porti machte seinen Job als Tourguide nun auch wirklich gut: An den schönsten Stellen nahm er diverse Posen ein, so dass ich meinen neuen eingeborenen Freund vor der schönen Kulisse gut fotografieren konnte. Anscheinend hatte er die Tour wohl schon öfter gemacht. Da er mit dem Terrain natürlich bestens vertraut war, war er mir öfters einige Schritte voraus (obwohl er keine Schuhe trug), wartete an Weggabelungen zum Glück aber immer rücksichtsvoll um, mir den Weg zu weisen.


Unser Wohnzimmer

Darüber ist die Freude natürlich groß!

Moderne Kunst
Auf der anderen Seite angekommen ging's für mich dann zum Schnorcheln in die blaue Lagune. Auch hier nahm Porti seinen Job als Guide sehr ernst und folgte mir die ersten Meter mit ins Wasser - drehte dann aber doch wieder um und ging zurück an den Strand. Er hatte ja auch keine eigene Taucherbrille dabei und konnte daher die Unterwasserwelt ja gar nicht richtig geniessen. Schließlich legte er sich unter eine Bank am weißen Sandstrand und wartete die volle Stunde bis ich von Dori, Nemo und Co. wieder zurück an Land war. Und so ging's in der Dämmerung zurück mit meinem neunen Freund auf vier Beinen. Natürlich mit den obligatorischen Stops an den besten Aussichtsplätzen, damit der Touri, der hinterher läuft schöne Fotos machen kann. ;-) Noch immer bin ich baff, wie schnell ein Hund ein so treuer Begleiter werden kann! Porti: Ich hätte dich sofort mitgenommen, wenn die in Neuseeland (als unseren nächsten Stop) keine Hunde essen würden. Oder war das woanders? ;-)

Der alte Poser.. (also der im Hintergrund)
Abgesehen von unseren neuen Freunden hatten wir an der Gold Coast drei sehr entspannte Tage. Bis auf einen Schweizer waren wir die einzigen Gäste in dem kleinen Resort. Am Sonntag sind wir in den Genuss eines traditionelles katholischen Insel-Gottesdienstes gekommen. Kurz zusammengefasst kann man sich das so vorstellen: Die Kirche ist ein einfaches Holzhaus. Der Priester wird wortwörtlich eingeschiftt und wenn die Tide grad nicht passt wird die Messe kurzerhand um vier Stunde verschoben. Der Gottesdienst wird teils vom Priester und teils vom Dorf-Chef zusammen gehalten. Und ein echtes Highlight waren die Gesänge von den durchweg musikalischen Dorfbewohnern!  

Warte auf mich! Ne moment: Ich warte auf Dich!


Fijis next top model: Porti
 Das Resort bot einfaches aber authentisches Essen, gleich nebenan ein Strandcafe in exquisiter Lage, achja und STRAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAND!

Viele Grüße aus dem ca. 8 Grad warmen Wellington. Ein kleines Lüftchen weht auch (140 kmh). Ab in den Erdbebensimulator (aka Campervan bei Sturm).

Marius