Donnerstag, 17. Oktober 2013

23) The Trip around Viti Levu

Endlich wieder festen Boden unter den Füßen, hieß es "Schluss mit Luxus, rein in die öffentlichen Verkehrsmittel und einmal komplett rum bitte". Gleich die erste Etappe von Nadi nach Lautoka (ca. 1 Stunden) war eine harte Prüfung für die öffentliche Busreisetauglichkeit unserer überdimensionalen Rucksäcke: Da wir mit der Fähre erst gegen 6 zurück in Nadi waren, kamen wir genau in die Rush-Hour und somit in die etwas volleren Busse. Das bedeutet, dass die Gepäckfächer voll sind und die Rucksäcke mit auf den Sitz müssen. Eigentlich ja kein Problem, hätte man die Gänge statt 25 cm vielleicht auch nur 5 cm breiter gemacht... mit unserem Zelt seitlich befestigt hatte ich bereits Probleme überhaupt durch die Türe zu kommen. Der voll besetzte Bus bewunderte unseren Kampf bis in die letzten Reihen sichtlich amüsiert. Nach gefühlten 59 "Sorry" hatten wir es dann auch endlich geschafft. Nach einer Stunde ging der Spass wieder von vorne los, dieses Mal in die gegengesetzte Richtung. Zum Glück waren wir zum Aussteigen aber an der Endstation!

Und los geht die wilde Fahrt
Im Cabrio-Bus: Regen steht hier einfach nicht auf dem Programm.
Wie es sich gehört, hatten wir relativ schnell ein Hotel der untersten Preisklasse gefunden. Praktischerweise gleich neben dem "Sugarfestival", quasi dem fijianischen Oktoberfest. Der einzige Unterschied zur bayerischen Variante war hier nur, dass sich alles um die Zubereitung und den Verzehr von Würsteln drehte. Künstvoll wurde Öl in die Pfannen gegeben, das Grillgut gekonnt durch die Luft manövriet und dem verdutzen Kunden auf den Teller geklascht - und das alles tanzenderweise zu den hämmernden Beats aus den kleinen Imbissbuden Foodstalls.. Was das ganze mit Zucker zu tun hat ist mir immernoch ein Rätsel. Jedenfalls hatten wir danach so richtig Appetit auf Pizza. Und Bier! ;-)

Pizza zum Frühstück! Lautoka - Wo Träume wahr werden...
Davon gab's soviel, dass es zum Frühstück gleich wieder damit weiterging (mit ersterem zumindest). Mit 4 Stunden stand eine relativ große Etappe bis in den Norden der Hauptinsel auf dem Program. Dieses Mal gab's aber zum Glück Platz im Kofferraum und die Fahrt war recht entspannend. Unser Ziel war Nananu-I-Rai, eine Insel die für beste Windsurf - und Tauchbedingungen bekannt ist. Die perfekte Kombination für uns beide also. Durch einen glücklichen Zufall wartete an der Werft bereits ein Boot auf uns und setzte uns im Surf-Camp ab: Man hatte uns mit einem anderen Päärchen verwechselt, das einige Nächte in dem Resort vorgebucht hatte. Die armen warteten wenig später verzweifelt auf den vereinbarten Transfer und wir hätten sogar fast noch die letzten beiden (bzw. ihre reservierten) Plätze im Hostel genommen. Wir hatten uns in letzter Sekunde aber doch für's Zelten entschieden, zur Freude des deutsch-kanadischen Päärchens, das irgendwie noch ein anderes Boot aufgetrieben und gegen Abend eingetroffen war.

Als Strafe für die ungerechtfertige Vorteilsnahme wurden wir später in der Arsch-Strasse  geächtet
Schon beim Zeltaufbauen frischte der Wind deutlich auf und ich konnte es kaum noch abwarten endlich auf's Wasser zu gehen. Windsurfen in der Südsee war ein lang gehegter Traum, den ich mir hiermit erfüllen wollte. Uns es war tatsächlich traumhaft! Gefühlte 30 Grad Wassertemperatur, nix mit Neopren - ich hätte sogar nackt fahren können und es wär mir wohl nicht kalt geworden. Aber die drei Narben, die das scharfe Riff beim ein oder anderen Sturz im Flachen an mir hinterlassen hat, könnten halt jetzt statt an den Füßen an etwas schmerzhafteren Stellen sein.... Aua!

Und Gas, Gas, GAAAAAS!
Während ich mir auf dem Wasser die Kante gab und die Blasen an den Händen immer größer wurden, war Katha unter Wasser zu Gange. Und das in einem der Top-Ten Tauchgebiete weltweit! Berichten zufolge gabs farbenprächtige Korallen, Rochen und eine Hai-Familie inklusive Nachswuchs zu sehen. Nach gefühlten 1000 Gramm Nudeln gingen wir beide kaputt und schlafsuchend ins Zelt - zusammen mit dem ohrenbetäubenden Zischen, Quietschen und Röhren des Windrads direkt hinter unserem Zelt. Tja, Ohrenstöpsel rein und ab ins Koma. Nach so einem Tag muss schon mehr kommen als so ein läppisches Windrad. Berichten zufolge hätte Katha allerdings lieber auch ein wenig gesurft - sie war nach der Nacht eher ge-wind-rädert. ;-)

Blubb Bluuub Blubbb Blubbb!
Nach zwei Nächten auf der Insel gings mit dem Bus nach Suva, in die Hauptstadt von Fiji. Mehr 3/4 der gesamten Bevölkerung leben hier! Dieses Mal standen 6 Stunden auf dem Programm. Eigentlich kein Problem hätte der Busfahrer sowas wie Musikgeschmack gehabt. Oder der Bus einfach kein Radio. Oder zumindest mein Mp-3 Player noch Akku... aber nein, ich durfte 6 Stunden die Symphonie der Raggaton-Monotonie in voller Lautstärke genießen: Von Celine Dion bis Justin Bieber, alles im gleichen Offbeat Rhtymus und ich gleichen Tempo geremixt... Ich hätte viel Geld für einen Gastauftritt der Kelly Family oder das Best Of von Dj Bobo gegeben...

Kurz vorm Nervenzusammenbruch hatte das Grauen ein Ende: Wir hatten die Hauptstadt erreicht. Und wenig später auch die Raintree-Lodge, ein nettes Hostel etwas ausserhalb von Suva und mitten im Dschungel. Die Vogelgesänge zur Dämmerung waren mehr als beeindruckend. Nach zwei Tagen shoppen, essen und wandern in und um die Hauptstadt ging's mit dem Bus wieder zurück nach Nadi.

Großstadtfeeling
Welcome to the Jungle!
 Dort angekommen suchten wir verzweifelt nach einem funktionierendem öffentlichen Telefon um ein Hotel für die letzte Nacht zu finden. Denkste Puppe! Zwar waren die Häuschen bzw. Halterungen dafür noch da, aber entweder war der ganze Apparat oder der Hörer geklaut bzw. zerstört. Verzweifelt irrten wir durch die Stadt und zurück in "Farmers", ein Restaurant in dem wir schon an einem unserer ersten Abende auf den Fijis waren. Unser Kellner zeigte sich verständnisvoll für den Telefonzellen-Hass seiner Landsleute und brachte uns sein Handy. Selbstverständlich versagt auch hier der Akku vor dem ersten Anruf. Ein Festnetztelefon oder ein anderes Handy gabs natürlich nicht. Was macht man in so einer Situation: Natürlich Frustessen! Und was gibt's da besseres als ein Schnitzel mit Pommes? Selbstverständlich war das Hühnchen-Schnitzel abgesehen von der Panade komplett roh... 

Achtung: Rohes Hähnchen nähert sich von hinten links gerade an unseren Tisch
Zur Feier des Tages beschlossen wir uns was zu gönnen und uns in das etwas gehobenere Raffles-Hotel einzubuchen. Tatsächlich hatten wir hier auch Glück und es gab noch ein Zimmer. Die Rucksäcke wurden in einem goldenen Wagen auf unser Zimmer gebracht... sanfte Klänge von der Hoteleigenen Band... eine warme Dusche... Happy End! So endeten auch unsere drei Wochen auf den Fijis. Fazit: Die Zeit ist verdammt schnell vergangen, die Locals sowohl unter als auch über Wasser waren paradiesisch und wir können wirklich jedem empfehlen den Fijis auch mal einen Besuch abzustatten. Aber nun heißt es für uns: Bye-Bye Fijis - Hello NEUSEELAND!!!





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