Donnerstag, 14. November 2013

26) The wind in the city

Während Katha gerade in den Genuss eines freien Austritts kommt, lasse ich mir die Sonne auf den Bauch scheinen und versorge Euch wie immer mit dem neuesten Klatsch und Tratsch.


Wo hat sich Katha auf diesem Bild nur versteckt?
Bevor wir uns die Hauptstadt Wellington vornehmen wollten, machten wir am südlichen Zipfel der Nordinsel noch einen kleinen Schwenker in Richtung Cape Pallister. Die romantische Küstenstrasse ist hier von tiefschwarzen Sandstränden gesäumt und nach einer Stunde Serpentinen auf einer schmale Dirt-Road wird man mit der größten Robben-Kolonie (fur seals) Neuseelands belohnt. Lässt man sich vom bestialischen Gestank nicht abschrecken, kann man den Tieren recht nahe kommen wenn man möchte. Bei den Stammesälteren macht man das allerdings vermutlich nur einmal. Beim ersten Knurren sollte man dann doch lieber einen eher größeren Bogen um die Meeressäuger machen.

Big boys
Baby boys



Nach exakt 249 Stufen zum benachbarten Leuchtturm mit genialer Aussicht bezogen wir unser wildromantisches Camp direkt neben der Meereseinmündung eines kleinen Wildbachs. Ein Lagerfeuer, Grillwürstl und Bier durften da natürlich nicht fehlen. Was will man mehr? Bestes Wetter hatten wir zu allem Überfluss auch noch!

Katha auf Stufe 78
Lagerfeuerromantik
Daher machten wir uns am nächsten Morgen auf zu den Pinnacles, einer Art Erdpyramiden ca. 2 Stunden flussaufwärts. Der Weg war mehr oder weniger das Bachbett. Bear Grylls wäre bei den zahlreichen gemeisterten Flussquerung richtig stolz auf uns gewesen! Da wir den Bach zum Glück nie schwimmend durchqueren mussten, mussten wir unsere Kleidung nicht in der Manier des besagten Survival-Gurus über einem Lagerfeuer wieder trocken. Schuhe wieder anziehen reichte hier. Die Erdpyramiden an sich waren mehr oder weniger beeindurcken, aber atemberaubend war die Aussicht, die den ersten Blick auf die Südinsel erlaubte: Picton wir kommen... in drei Tagen! Wobei bei dem ganzen Schnee den wir da drüben sehen überlegen wir's uns doch vielleicht nochmal?

The pinnacles
Um eine Entscheidung zu fällen hatten wir ja schließlich noch Wellington. Ein an und für sich wundervolle Stadt, malerisch zwischen sanften Hügeln situiert, eine ausgedehnte Hafenprominade, umfangreiche Pubkultur... wäre da nicht dieser gottverdammte tornadoähnliche Wind! Und das sag sogar ich als windsurfer, der Wind normalweise sehr zu schätzen weiß. Aber wenn man in der Stadt auf waagrechtem Grund aus eigener Kraft nicht mehr vorwärts gehen kann, dann hat der Spass a Loch.. oder er fängt erst so richtig an wenn man die Kamera auspackt und andere Leute filmt oder einfach senkrecht in die Luft springt und einen Meter weiter hinten wieder landet.

Vom Wind zum Einstürzen gebrachtes Gerüst...
Erster konserviertes Ausserurdischer bzw. größter je gefangener Tintenfisch (Te Papa Museum)
Erinnert diese Maori Figur sonst noch jemanden an Homer Simpson?
Der 140 kmh starke Wind an sich war also eher spassig, ungemütlich wurd's dann nur als sich der Regen noch einmischen musste. die kleinen Tröpfchen fühlen sich ungelogen an wie Nadelstiche! Auch ein Parkticket lösen kann hier schon zur Tortur werden, vor allem in Neuseeland wo Parkautomaten prinzipiell erstmal nicht funktionieren und man einen zweiten, weiter entfernten aufsuchen muss. Das Parkticket wurde natürlich für einen Museumsbesuch gelöst. In Wellington zum Glück kein Beinbruch, weil die Museen hier wirklich hervorragend sind und obendrein noch alle (!) kostenlos!! Man ist sich des Wetterproblems hier offensichtlich bewusst und versucht so frustrierte Touristen vom Amoklauf abzuhalten. ;-)

Gibt's hier etwa auch Sonnestrahlen?
Christbaum Neuseeland-Style: Der Monkey Tree
 Allein im Naturkundemuseum Te Papa könnte man vermutlich drei Tage verbringen: Umfangreiche Ausstellungen zur Maori-Kultur,  ein konserviertes, echtes Seeungeheuer (der größte Giant-Squid der Welt) und vieles mehr. Um unserer Überdosis an Kultur und neuem Wissen noch einen drauf zu setzten, nahmen wir in Wellington noch an einer geführter Tour durch's Parlament teil, wanderten durch den botanischen Garten und besuchten eine imposante vollhölzerne Kirche.

Die "Bienenwaabe"  - ein Teil des Parlamentgebäudes in dem Politiker angeblich arbeiten!


An Tag drei statteten wir bei strömenden Regen noch einem Filmstudio einen Besuch ab. Die Jungs hier waren unter anderem an der Modellierung der Herr der Ringe charaktere beteiligt und in einem kleinen Workshop bekamen wir Eindrücke davon, wie bei Film und Fernsehen so getrickst wird: Erstens gibt es keine echten Orks, die werden nur von Schauspielern mit Gesichtsmasken bzw. der Kelly Family gespielt. Auch Gollum ist nicht existent (nicht enttäuscht sein Kinder). Zweitens hauen sich die Krieger in den Kampfszenen die Köpfe nicht mit echten Schwertern ein: Es ist alles nur Plastik. Bemerkenswert ist hier allerdings, dass auch die grossen Kampfszenen alle richtig gespielt und nicht computeranimiert wurden!


Als ich beim Marilyn-Manson-Ähnlichkeitswettbewerb nur Zweiter wurde
Nach drei stürmischen Tagen in der Hauptstadt bzw. zwei verregneten Nächten auf unserem Campingplatz mit hauseigenem Pony und Esel war die Zeit gekommen auf die Südinsel überzusetzen. Dort wartete zwar Schnee, der begrenzte sich allerdings auf über 1000m und wurde bei strahlendem Sonnenschein geradezu weggebruzelt. Also drei Stunden ab auf den "Interislander" und schon waren wieder im Fjordland im sonnigen Hafen von Picton!

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