Mittwoch, 3. Oktober 2012

6) The Erste Kurzurlaub



Dank der Queen bzw. ihrem Geburtstag hatte Katha am Montag frei und wir konnten unseren ersten Kurztrip starten. Erst dachten wir, dass hier der Tag der Deutschen Einheit vorverlegt wurde… Am Samstag früh ging’s mit den Öffentlichen los in Richtung Norden. Nach ca. zwei Stunden Busfahrt für sagenhafte 4,50$ waren wir deutlich außerhalb der City und fühlten uns teilweise wie in den Wäldern Sumatras. Palm Beach gehört offiziell noch zu Sydney, es ist hier aber sehr viel grüner, ruhiger und es wimmelt geradezu von kleinen, verborgenen Strandabschnitten mit sagenhaften Namen wie „Whalebeach“ oder „Dolphinbeach“.
Von dort aus brachte uns eine Fähre rüber zum Campingplatz „The Basin“ im Ku Ring Gai National Park. Die Abgelegenheit des Spots macht ihn besonders reizvoll: Es gibt keinen Strom, so gut wie keinen Handyempfang und natürlich keine Lebensmittel zu kaufen. Entweder man kommt mit der Fähre oder man nimmt ca. eine Stunde Fußmarsch von der anderen Seite in Kauf. Oder man hat seine eigene Yacht vor Anker liegen – beim nächsten Mal dann.
Ordentlich bepackt wurden wir am Jetty vom Parkranger empfangen. Katha‘s euphorischem „Uuh! Look! There’s a kangaroo!!“ (es war tatsächlich das Erste seit wir hier sind und dementsprechend Grund zur Freude) begegnete er mit einem gekonnt abgebrühten „Naa, that’s a wallaby, mate…“. Trotz dieses peinlichen Fehlers durften wir den Campingplatz betreten und unser Zelt aufbauen. Erste Aufnahmeprüfung gerade noch bestanden…

Wallaby und kein Känguru (!). Hier eindeutig zu unterscheiden, da Kängurus ihrer religiösen Überzeugung zufolge keinen Alkohol anrühren würden.

Es galt an dem verlängerten Wochenende jedoch weitere Prüfungen zu bestehen:
  • Die Geschichte einer Cobrasichtung im Camp beim Abendgrillen 
  • Ohrenbetäubendes Protestgeschrei eines Kleinkindes im Nachbarzelt (gefühlte 20 cm neben unserem Zelt): 2 Stunden zum Einschlafen und eine halbe Stunde zum Morgengrauen. Dagegen war das markerschütternde Schnarchen auf der anderen Seite ein Segen… 
  • Fruchtbomben aus dem Baum über uns, in dem nachts die Flughunde speisen, sowie Klopfgeräusche vorbeihüpfender Kängurus - äh Wallabys. 
  • Die unfassbare Kälte in der Nacht (vermutlich um die fünf Grad) mit Zelt für 30$ und Schlafsäcken vom australischen Aldi 
  • Die handtellergroße, haarige Spinne auf dem „Barbie“ beim Frühstücksgrillen 
  • Die zahlreichen Dinosaurierattacken oder auch Goanna-Besuche 
  • Und schließlich das eiskalte Bad in der Bucht mit der anschließenden noch eiskälteren Dusche!

Das alles konnte uns nicht daran hindern die drei Tage mehr als zu genießen. Ganz im Gegenteil: Sind das alles zusammen nicht gerade die Dinge, die solche Trips derart interessant machen? Ich denke das kleine Video kann unsere erlebten Eindrücke am besten wiedergeben. Viel Spaß beim Gucken und bis demnächst! Marius



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