Mittwoch, 26. September 2012

5) The Einzug


Da wir unser neues Zuhause nicht unbedingt so wie vermutlich 67,36% der restlichen Wohnungen weltweit nach Schema Ikea einrichten wollten (und die Ikea Preise hier im Vergleich zu Deutschland unverschämt sind…) haben wir unsere Möbel gebraucht über Gumtree eingekauft. Über diesen Ableger von Ebay bekommt man hier so gut wie alles – viele waren über Gumtree z.B. auch bei der Jobsuche erfolgreich. Möbel kauft man hier zum Festpreis. Der Deal bzw. der Haken an der Sache ist, dass man alles selbst abholen muss.  Fluch und Segen zugleich ist dabei die obligatorische Inspektion vorab, man kauft ja ungern die Katze im Sack. Dadurch sind wir aber vor allem in der Woche vor unserem Einzugstermin sehr viel in Bondi und Umgebung rumgekommen und konnten die Gegend ein wenig auschecken. Dabei waren nicht nur die etlichen Nachbarstrände von Bondi Beach, sondern auch die Wohnungen und deren Ausblick von so manchen Gumtree-Usern mehr als beeindruckend. Da waren Anwesen dabei, die nach vergleichbaren Immobilienanzeigen zufolge hier gerne mal für 3 Millionen oder mehr über den Tisch gehen…

Ausblick zum Bronte Beach
Auf das erforderliche Kleingeld kommt man hier vielleicht, wenn man seine gebrauchten Möbel teuer an deutsche Auswanderer vercheckt und sich das Geld für neue Möbel einfach spart, indem man sich an der kostenlosen Auslage in Sydneys Nebenstraßen bedient. Es scheint hier Gang und Gebe zu sein, dass man nicht mehr erwünschtes Mobiliar bzw. Haushaltskrempel bei Nacht und Nebel einfach auf die Straße rausstellt. Von Fernsehern über Sofas bis hin zu kompletten Betten ist hier alles zu finden – grade dass die eigene Omi nicht noch schnell dazugestellt wird. Das scheint hier ein großes Problem zu sein (bezieht sich nicht auf die Omi). Wird man beim „public littering“ erwischt, kann man mit 5000$ bestraft werden. Das scheint keinen zu jucken – vielleicht liegt das an den kurzweiligen Mietverhältnissen und den ständigen Wohnortwechseln?! Da für uns hier leider nix dabei war und wir in unsere Möbel investieren mussten, wirds in den nächsten Jahren also leider nix mit einem Million-Dollar-View Anwesen neben Nicole Kidman… kommt uns trotzdem jemand besuchen?

Leider nicht gekauftes Anwesen in unserer Nachbarschaft...
Zum Glück konnten wir den Abholtermin aller für gut befundenen Gebrauchtmöbel auf den 15. September legen. Der Tag an dem wir Schlüsselübergabe hatten, uns einen Van gemietet hatten, alle „Möbelstationen“ (ca. 10) abfahren wollten und zwischendurch noch entspannt das Kleinzeugs bei Ikea, die Grundausstattung bei Aldi und Küchengeräte bei Kmart holen wollten…. wir habens tatsächlich gepackt. 21 Stunden unterwegs, von 6 Uhr morgens bis 3 Uhr in der Früh, inklusive:

- keine Pausen,
- auf die doppelte Dicke angeschwollene Finger,
- 100km Autofahrt bzw. 7 Touren zurück zu unserer Wohnung um auszuleeren,
- gefühlte 21 Mal falsch abgebogen,
- eine Polizeikontrolle nach vorübergehendem Bankrott.

Die erste von sieben Touren...
Proud to have a Mietwagen
Und dann war die Wohnung auch schon fast eingerichtet. Fast… blöderweise passte unser neuer Tisch nicht durch den Türrahmen. Das war dann nochmal ne schöne Beschäftigung für den nächsten Tag. Irgendwer musste das ganze Zeug dann auch noch putzen, ggf. reparieren und aufbauen… Einmal fertig, waren wir aber schließlich sehr zufrieden mit all unseren Einkäufen. Dank Kathas handwerklichem Geschick können wir nun einige Möbelstücke auch offiziell als Unikate bezeichnen.


Auf beiden Betten kann man hervorragend schlafen, unsere Besucher dürfen sich also freuen (die Minibar freut sich auch schon, wenn Sie endlich mit Flüssigem aus Übersee bestückt wird)! Aktuell fehlt uns nur noch die Couch, ein wenig Leben an der Wand und das übliche Deko-Kleinzeugs (Elektro Schlagzeug, Whirlpool, Sauna, etc..). Und der erste Besuch ist schon im Anmarsch! Ob die beiden das durchgehen lassen? Vielleicht ist bis dahin unser Container schon da, dann können wir sie mit meinem Surfbrett besänftigen…

Durstige Minibar
Da wir jetzt fürs Erste angekommen sind, bleibt für mich wieder mehr Zeit für die wichtigen Dinge: eigenes Weißbier brauen, Aussie-Slang verstehen und Bewerbungen rausschicken. Der erste Punkt ist hier in Down Under womöglich auch ein Joker fürs Bewerbungsgespräch?

Ich bin gespannt,  worüber es das nächste Mal zu berichten gibt. So long, 

Cheers, Marius

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