Mittwoch, 16. April 2014

34) The Great Australian Road Trip - Part IV - Exmouth to Shark Bay

Toppen konnte die Unterwasserwelt von Coral Bay das Ningaloo Riff zwar nicht, machte seinem Namen aber alle Ehre. Kristallklares Wasser, bunte Korallen und viele farbige Fische - das Standardprogramm eben. ;-) In Coral Bay kauften Dirk und ich uns auch zum ersten Mal richtigen Köder für unsere Angelrouten. Und siehe da, es wurde gezupft und gebissen wie blöd. Nur leider war nix Essbares dabei. Naja, eine Maori-Wrasse wäre dabei gewesen, aber die war schlichtweg zu schön und bunt um sie zu verspeisen. Deswegen haben wir sie gleich wieder freigelassen.

On the road in Australia
Nach einer mehr oder weniger entspannten Fahrt bei wiedermal über 40 Grad erreichten wir Shark Bay. Der Nationalpark bietet eine Reihe an einzigartigen Attraktionen und könnte locker eine Woche einer Australienreise füllen. Noch bevor man auf die Halbinsel an der westlichen Seite der Bucht kommt, passiert man Hamelin Pool. Dort findet man über drei Milliarden Jahre alte Stromatolithen, natürlich sind diese "lebenden Steine" Weltnaturerbe. Den alten Knackern haben wir's übrigens zu verdanken, dass wir auf unserem wunderbaren blauen Planeten leben dürfen, sie waren nämlich maßgeblich an der Schaffung des richtigen Sauerstoffgehalts beteiligt. Übrigens bauten sich die Forscher, die die Stromas damals entdeckten, ihre Häuser gleich am Strand und zwar aus den Millarden Mini-Muscheln die man dort findet. Da war einiges an Sekundenkleber gefragt...

Muschelfundament
Stromatolithen in Action - Da geht was!
Nach einer Nacht auf dem Campingplatz direkt neben den Stromas (und dem größten Campervan der Welt) ging es ganz entspannt ins schöne Denham, wo ich mir abends endlich meinen ersten essbaren Fisch angeln konnte. Keine Ahnung was es eigentlich war, aber dank eines netten Aussie-Russen weiß ich jetzt alles über das Ausnehmen und Entschuppen. Bear Grylls wäre stolz auf mich! Kurz auf dem Barbie gegrillt hatten wir dann zum Abendessen eine echte Delikatesse aufm Teller! (Bear Grylls hätte ihn natürlich roh gegessen).

Begrüßungsdelegatio der Emu-Gang
Am nächsten Morgen ging's ca. 30 km weiter nach Monkey Mia. Der Ort ist für seine regelmäßigen Delfin-Besuche bekannt. Daher waren wir auch kaum überrascht, als wir gleich bei unserer Ankunft am Strand die ersten Meeressäuger draussen vor der Bucht beim plantschen beobachten können. Wie nahe wir den Delfinen noch kommen würden und mit welchen Schätzen Monkey Mia noch so punkten - davon waren wir dann doch extrem überrascht...

Eine wahre Rarität: Schwimmende Emus!
Noch am gleichen Nachmittag packte ich mein Surfbrett aus und paddelte ca. 200 m auf's offene Meer raus. Genau dorthin, wo die Delfine immerwieder mal aufkreuzten. Nach zehn Minuten warten bekam ich erstmal ein kleinen Schock, als eine riesige Meeresschildkröte direkt neben mir auftauchte und lautstark Luft holte. Die gibt's hier also auch...
Und plötzlich tauchten sechs Finnen vor mir auf. Zum Glück durch die typischen Schwimmbewegungen auf klar als Haie auszuschließen. Naja, es wäre eh zu spät gewesen, denn die Flossen schwammen direkt auf mich zu. Also schnell schnell Taucherbrille auf, Kamera an und rein ins Vergnügen. Bei einem geschätzten Puls von 180 schwamm der ganze Clan direkt an mir vorbei. Ganz besonders interessiert war ein noch recht junges Familienmitglied. Den berührenden Moment gibt's hier auf Video:


Der Nachmittag war nicht weniger langweilig. Kurz nach dem hautnahen Kontakt mit wilden Delfinen kreuzten direkt am Ufer vor unseren Strandhandtüchern zwei "Gitarren-Rochen" auf! Die Geschöpfe sehen wirklich merkwürdig aus (eben ein wenig wie ein Gitarre), haben den Vorteil eines Hais und den Hinterteil eines Rochens und waren in unserem Fall ca. 2 Meter lang! Gleich danach kamen ein paar Delfine nochmal ins knieftiefe Wasser, am Jetty schwammen Schildkröten auf und ab. Es hört sich wirklich absurd an, aber man wusste teilweise nicht, wo man zuerst hinschauen sollte...

Monkey Mia ist ein Paradies für Delfin-Fans
Am Abend beim Angeln schwammen dann noch die kleineren Verwandten "Schaufelnasen-Rochen" auf und ab und gingen dem einen oder anderen Angeler sogar an die Leine. Wir wurden zum Glück verschont. Dafür erwischten wir einen sehr schmackhaften White-Bait!  ;-)

Am nächsten Morgen ging's zum Sonnenaufgang zum Jetty, wo schon wieder die ersten Schildkröten nach Luft schnappten und wenig später der morgendlich Delfinbesuch losging. Die Delfine in Monkey Mia haben eine einzigartige Jagdtechnik entwickelt, wo sie im Rudel Fischschwärme ins Flachwasser treiben und ihnen am Strand dann schließlich den Weg abschneiden. Wir konnten sogar einer Mutter dabei zusehen, wie sie ihrem Nachwuchs gerade diese Jagdtechnik beibracht. Kommen die Delfine in Strandnähe zum jagen, sorgen Mitarbeiter dafür, dass sie von keinen Badetouristen behindert werden.

Mal mehr, mal weniger. Aber so gut wie immer kommen Delfine in die Bucht von Monkey Mia...
Look me in the eye baby

Um den etlichen Besuchern von Monkey Mia eine gewissen Sicherheit für ihre Delfin-Erfahrung zu geben, werden täglich eine handvoll Fische an die Delfin-Mamas verfüttert, die dafür pünktlich in der Bucht erscheinen. Mit etwas Glück darf man selbst eine Sardine überreichen..

Katha war die Auserwählte
Fazit: Monkey Mia war eines der Highlights unserer großen Australienreise. Wer Delfinen für wenig bzw. gar kein Geld hautnahe kommen will, sollte unbedingt hierher kommen. Wer auf das Massenspektakel bei der täglichen Fütterung verzichten mag, kommt einfach gegen Mittag hierher und beobachtet die wilden Delfine dann beim Jagen mit ihrer weltweit einzigartigen Technik!

Bis zum nächsten Mal,
Marius


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